."> Was Putin und die Rettung eines Telefonapparates in China mit der Heilswerdung Deutschlands zu tun haben

-

Libertäre Rundschau

-

   

Kurt Kowalsky:

Was Putin und die Rettung eines Telefonapparates in China mit der Heilswerdung Deutschlands zu tun haben

Oder: Wie man Blinden die Farbe erklärt.

Frauenunterkunft im Gulag "Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Czar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten", heißt es im Manifest der Kommunistischen Partei von 1848.

Die KPD sollte recht behalten. Der Kommunismus ist kein Gespenst. Er ist eine wohl unheilbare Geisteskrankheit, der auch durchaus ehemals nette, anständige Menschen zum Opfer fallen. Obwohl die Kommunisten selbst in ihrer Geschichte nicht müde wurden, sich gegenseitig in Gulags, Arbeits- und Umerziehungslager zu sperren, wird nur selten einer als geheilt entlassen.

Ich erzähle hier von den heimtückischen Fällen, von dem lupenreinen Demokraten Putin, der seine Doktorarbeit gefälscht hat, und dem anderen akademischen Gesindel hierzulande, das sich beizeiten umlackierte und jetzt im parlamentarischen Zirkus als Weltenerretter herumtanzt. Dass die einen die anderen beschimpfen, verachten und bekämpfen, hat nichts zu bedeuten. Es ist ein Symptom dieser Geisteskrankheit.

Vorweg: Der Artikel ist auf Grund meiner üblichen umständlichen Schreiberei lang und schwer verdaulich, weshalb ich am Ende für zaghaftere Gemüter eine Zusammenfassung schrieb.

1976 gab es in meinem Erdkreis zwei gravierende Ereignisse. Erstens hatte ich in einer Kneipe eine hübsche Frau kennengelernt, die mit dem Parteivorsitzenden einer maoistischen Splitterpartei liiert war. Die Frau habe ich aus den Augen verloren, die Splitter der Partei sind heute allgenwärtig.

Und zweitens ereignete sich im Land Maos das Erdbeben von Tangshan. Eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes mit 5,3 Millionen zerstörten Häusern und über 240.000 Todesopfern.

Was die hübsche Gemahlin des Parteivorsitzenden dazu sagte, weiß ich heute nicht mehr. Aber es war klar: Wollte ich zwischen ihr und mir da etwas zum Beben bringen, durfte ich ideologisch kein Abweichler sein.

Ich hatte bereits ein paar Semester Politologie hinter mir, sodass mir die akademischen Diskussionen über "die Befreiung der Arbeiterklasse" mit der Hübschen nicht besonders schwerfielen. Dass die Arbeiterklasse gar nicht befreit werden wollte, war nie Bestandteil der Diskussionen.

China galt als das große Vorbild für Freiheit (sic) und Wohlergehen. Deshalb kaufte ich mir die deutschsprachige "Peking-Rundschau", um die "volle Wahrheit" über das Paradies aus erster Hand zu erfahren.

Und da konnte ich in dieser "Peking-Rundschau" anlässlich der Erdbebenkatastrophe eine doppelseitige Reportage lesen, wie irgendein Parteifunktionär einen Telefonapparat gerettet hatte. Das Telefon (Baujahr etwa 1940) war abgebildet. Der junge Held der Arbeiterklasse ebenfalls. Weitere Informationen gab es nicht. Die Angelegenheit war an verhältnisblödsinniger Peinlichkeit kaum zu überbieten.

Einerseits fand ich es irgendwie geil, die Frau des selbsternannten "Partei- und Arbeiterführers" am Ende eines dialektischen Prozesses von der Tristheit ehelicher Monotonie zu befreien. Anderseits irritierte mich die Selbstsicherheit, mit der diese Leute das Arbeiter- und Bauernparadies verkündeten und jegliche Kritik ausblendeten. Schlechte Nachrichten galten wohl als Kritik. Mao und Stalin waren für diese Parteigänger dann auch keine Massenmörder, sondern die weisen Führer und Befreier der Verdammten dieser Erde.

War die Verdammnis speziell in einer Weddinger Kneipe noch nicht richtig gegenwärtig, so doch in der Dritten Welt. In Vietnam hatte eben die "revolutionäre Arbeiterklasse" erfolgreich gegen den US-Imperialismus gekämpft (etwa drei Millionen Kriegstote) und just 1976 eine marxistische Einparteiendiktatur errichtet.

Hierzulande wehrten sich die Studenten gegen jegliche Art der Bevormundung, und in Fernost wurde das Diktat einer einzelnen Partei als Befreiung begrüßt. Es würde hier zu weit führen, die Logik der "Diktatur des Proletariats" zu erläutern, doch sie geht widerspruchsfrei auf, hinterfragt man die Prämissen nicht.

Die Parteimitglieder dieser kommunistischen Splitterpartei, also auch mein hübsches Mädchen aus der West- Berliner Kneipe, hatten sich einer strikten Parteidisziplin unterzuordnen. Ich sollte erst nach einiger Zeit erfahren, dass es bei der Parteidisziplin nicht um die pünktliche Zahlung von Mitgliedsbeiträgen und dergleichen ging, sondern um "richtiges Denken", das sich durch Worte manifestierte.

Nein, es gab damals noch keine übergriffige Identitätspolitik. Es gab Männer und Frauen, Väter und Mütter. Und hätte einer im Fernsehen von "entbindenden Personen" gesprochen, hätte man ihn wohl anschließend in eine Heilanstalt eingeliefert. 1976 war übrigens die strafrechtliche Verfolgung von Schwulen in der alten Bundesrepublik bereits weitgehend eingestellt, während man im „freien“ China unter Mao dafür noch hingerichtet werden konnte. Homosexualität wurde in China erst 2001 von der Liste der Geisteskrankheiten gestrichen.

Obwohl Mao den bewaffneten Kampf als die höchste Form des Marxismus-Leninismus bezeichnet hatte, lehnte die links-intellektuelle Parteigänger hier den Terrorismus überwiegend ab. Es ging ja schließlich um die Eroberung der staatlichen und politischen Macht durch das Proletariat. Die "abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft" sollte nicht zerbrochen werden, sondern erobert.

Die Parallele zu den Lehren, welche Adolf Hitler aus dem gescheiterten Putsch 1923 zog, drängt sich förmlich auf. Die Herrschaftsform des Demokratismus bietet institutionellen Zugang zur Macht, so dass jeder offensichtlich gewaltsame Umsturz vermieden werden kann. Man bricht nicht mehr gewaltsam in die heiligen Hallen des Herrschaftsapparates ein, sondern erschleicht sich als Gast den Zugang zu ihm, um dann die Missliebigen politischen Konkurrenten auszuschalten. Ohne irgendein „Ausschalten“ ist aber der Übergang zum Paradies anscheinend nicht möglich.

Es geht um ihre Diktatur, die das Volk zu ertragen hat

1980 manifestierte sich dann in der alten Bundesrepublik die Alternative für Deutschland. Gott bewahre, das war nicht die heutige AfD, sondern die Partei "Die Grünen", die eine grundlegende Alternative zur Parteienlandschaft sein wollte. Wenige Jahre zuvor hatten noch die Porträts von Lenin, Stalin und Mao die Zimmerwände geschmückt, jetzt war man (plötzlich) radikal ökologisch, pazifistisch, gewaltfrei und basisdemokratisch. Wer allerdings von den Parteigängern pazifistisch und gewaltfrei sein wollte, hatte die Rechnung ohne die ehemaligen Stalinisten gemacht.

Der gemeinsame Nenner zwischen der außerparlamentarischen studentischen Opposition (APO), meinen damaligen kommunistischen Bekannten und diesen Grünen war, dass sie ihre politischen Forderungen zu "objektiven Interessen der Mehrheit" erklärten, die die Partei in ihrer grenzenlosen Weisheit als "objektives Gemeinwohl" erkannt hatte. Man hat also keine gesellschaftspolitischen Vorschläge, sondern man ist im Besitz der Wahrheit.

Und da man mit der Aufklärung bereits scheiterte, bevor der Strom aus der Steckdose kam, war und ist eine Erziehungsdiktatur nur folgerichtig.

Der Anarchist Bakunin brachte das bereits 1873 auf den Punkt: "Sie versichern, dass allein die Diktatur, natürlich die ihre, die Freiheit des Volks schaffen kann: Wir dagegen behaupten, dass eine Diktatur kein anderes Ziel haben kann als nur das eine, sich zu verewigen, und dass sie in dem Volk, das sie erträgt, nur Sklaverei zeugen und nähren kann."

Nun war die demokratische Entscheidungsfindung bereits im alten Griechenland ethisch defekt. Es war noch nie moralisch zu rechtfertigen, dass eine Mehrheit ihren Willen durch das Heben der faulen Hand einer Minderheit aufzwingt. Leugnet man diesen Defekt, und erkennt anderseits, dass die selbst gezimmerte Wahrheit nicht mehrheitsfähig ist, könnte man seine fixe Idee eigentlich vergessen. Doch es gibt ja die Schimäre der Basisdemokratie.

Basis ist dann das, was sich auf der Straße bei Demonstrationen und Blockaden, bei Anschlägen auf Personen, Institutionen und Einrichtungen engagiert. Diese Art Terror in der basisdemokratischen Variante ist natürlich legitim, und vom Professor bis zum Bundesrichter bringt man dafür Verständnis auf. Physikalischer Blödsinn gilt als ehrenwerte Zielsetzung. Wer sich dagegen stellt ist ein Leugner der Wahrheit. So eine Art Flacherdler.

2020 forderten die Damen Thunberg und Neubauer in einem Brief an die Regierenden in der Europäischen Union die Abkehr "vom bisherigen System demokratisch verfasster Marktwirtschaften". Dass Neubauer auch eine Verfechterin der Zero-Covid-Strategie war, scheint kein Zufall zu sein. Hatte doch die KP Chinas mit drakonischen Maßnahmen ohne Erfolg versucht, dem Virus Paroli zu bieten und dabei das Land in eine tiefe Krise gestürzt und Teile der Bevölkerung lebendig begraben bzw. umgebracht.

Warum zwei um den Globus jettende junge Damen mit ihren dummdreisten, teilweise kriminellen Vorschlägen überall Gehör finden, während irgendein Verband der mittelständischen Industrie froh sein könnte, wird seine Presseerklärung in einer Regionalzeitung am Rande erwähnt, ist ebenfalls kein Zufall. Einerseits werden ihre Organisationen mit Millionen dubioser, oft ausländischer, Spenden unterstützt, anderseits haben die geistigen Erben maoistischer und stalinistischer "Befreiungsstrategien" große Teile der Medien infiltriert.

Immer geht es um das „richtige Denken“ und damit genau um das, was Bakunin 1873 bereits erkannt hat: um ihre Diktatur, die das Volk zu ertragen hat.

Mir fiel diese Geschichte wieder ein, weil auf der Internetseite des Kremls im April 2023 ein Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Putin und seinem Gesundheitsminister zu lesen war. In bekannter Manier, lässt der Führer des Landes mit 143 Millionen Einwohnern seinen Gesundheitsminister über die Demographie des Landes berichten.

Na, wäre er der Fürst von Liechtenstein mit seinen 40.000 Einwohnern gewesen, hätte sein Minister wohl antworten müssen: "Seine Exzellenz, an Männern gibt es im Land noch uns beide, Ihre Freunde in den Palästen und die paar anderen Lakaien. Der Rest ist aufgrund unserer „Spezialoperation“ in der Ukraine derzeit statistisch nicht mehr erfassbar."

Aber was hat Putin mit meinen grünlackierten Kommunisten zu tun? Mehr als beiden wohl lieb sein wird. Putin ist nämlich kein klassischer Despot, wie dies vielleicht irgendein Führer einer afrikanischen Soldateska ist. Denn ein solcher Anführer wird sich weder über das Gesundheitssystem noch über die Demographie auslassen, hat er im Allgemeinen die Lebenserwartung im Land selbst tatkräftig verkürzt. Die versteckten oder offenen Kommunisten verstehen sich jedoch als unverstandene Heilsbringer.

Es geht dem ehemaligen sowjetischen Geheimdienstoffizier nicht nur um Gefolgschaft, sondern immer auch um das „richtige Denken“. Es ist also kein Zufall, wenn er den Angriffskrieg gegen die Ukraine als „Spezialoperation“ bezeichnete und diese mit einer verwachsen, verwirrten, selbstgestrickten historischen Erzählung begründet.

Im real inszenierten erwähnten Gespräch wurden die "Spezialoperation" in der Ukraine und die Zahl der gefallenen Soldaten erst gar nicht erwähnt. Der Herr Gesundheitsminister rettet irgendeinen "Telefonapparat" und berichtet über die Einführung eines Zufriedenheitsbewertungssystems und darüber, dass "11.000 Fahrzeuge für die Medizin ausgeliefert wurden". Angesichts der legendären Gleichgültigkeit beim medizinischen Personal im staatlichen russischen Zwangsapparat bedeutete dies wohl, dass ein paar Funktionäre die "ausgelieferten" Fahrzeuge in den Schwarzmarkt umdirigiert haben. Denn wer den Staat nicht bestiehlt, so ein russisches Sprichwort, beklaut die eigene Familie.

Nicht nur in der postsowjetisch deformierten russischen Gesellschaft heißt Dialog: Ich weiß, dass du lügst, und ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß, dass du lügst. Trotzdem wirst du mich weiter anlügen und ich werde deine Lüge um meine Lüge ergänzen.

Die Älteren von uns werden sich noch an die seitenlang abgedruckten Reden im „Neuen Deutschland“, dem damaligen Zentralorgan der SED erinnern. Partei- und Staatsführung schwatzten über eine Welt, die mit nichts in der Wirklichkeit referierte.

Angesichts der fortgesetzten Reden des kleinen Wladimir Wladimirowitsch wird deutlich, dass sich der Cäsarenwahnsinn bei Kommunisten mit einem krankhaften Belehrungsdrang paart. Als wollte ein Märchenprinz, hat er erst einmal den Blinden in Ketten gelegt, diesem in einem fortdauernden Monolog etwas von Farben erzählen. Man beachte dabei die Reihenfolge: Zuerst muss das Opfer in Ketten gelegt werden, erst dann kann man es beschwatzen, belügen und nötigen.

Der Mensch Putin, ein Produkt des leninistischen Prinzips der Bolschewisierung, ist dann auch nicht der erste Machthaber, der die strukturell angelegte Entartung der Herrschaftsform der Demokratie erfolgreich forcierte und den üblichen Wettbewerb der Gauner dann unterband. Jetzt fühlt er sich wohl als moderne Inkarnation Stalins. Wie aus seiner Rhetorik zu schließen ist, wäre er wohl zu gerne Anführer eines neuen Großen Vaterländischen Krieges. An militärischen Fehleinschätzungen steht er dem großen Generalissimus in nichts nach. An Menschenverachtung, Misstrauen und mangelnden prognostischen Fähigkeiten ebenfalls nicht.

Bereits die Kommunisten im 19. Jahrhundert hätten wissen können, dass es beliebig unwahrscheinlich ist, dass ein Arbeiter ohne akademischen Hintergrund die marxsche Philosophie auch nur ansatzweise versteht. Also versucht man, durch Rede und Gegenrede einen anderen akademischen Spinner von der Richtigkeit seiner Ideologie zu überzeugen. Es genügen wenige Semester geisteswissenschaftlichen Studiums, um Milliarden Verdammter und Heere von Sklaven aus ihrem Elend zu erlösen, ohne auch nur auf dem Flur des Instituts wenigstens einmal die Putzfrau gegrüßt zu haben.

Und während der Arbeiter, der bis an sein Lebensende vermutlich nie begreifen wird, was hegelsche Dialektik und ihre marxistische Verkehrung bedeuten, in der Regel mit der Machtergreifung der Kommunisten seiner persönlichen Hoffnung beraubt wird und in den organisierten Stumpfsinn gleitet, lehrt die Geschichte, dass die ehemaligen Gesprächspartner im akademischen Zirkus nun um ihr Leben fürchten müssen. Millionen von Kommunisten wurden nicht von der Bourgeoisie umgebracht, sondern von Kommunisten. Mein Bedauern hält sich in Grenzen.

Auch 1976 bekämpften sich im damaligen West-Berlin mindestens fünf kommunistische Splitterparteien bis aufs Messer, ohne sich je mit einem Arbeiter wirklich auseinandergesetzt zu haben. Und natürlich bekämpften sich die Kommunisten Chinas untereinander und gemeinsam die Kommunisten in Russland. Die Kommunisten in Vietnam bekriegten die Kommunisten in Kambodscha und last, but not least hatte man in der DDR gerade die erste Generation Kommunisten unter Walter Ulbricht entmachtet, gedmütigt oder in den Selbstmord getrieben und die entsprechenden Bilder aus den Schul- und Geschichtsbüchern entfernt. Stalin war Jahre zuvor aus der Propaganda der Sowjetunion gestrichen worden, nur bei meinem Liebchen hing sein Bild noch im ehelichen Schlafgemach.

Auch Putins Gefolgschaft reduzierte sich nach seiner ersten gewonnenen Wahl (März 2000) recht drastisch. Bis auf Medwedew, der während seiner Präsidentschaft (2008 bis 2012) im Westen als liberal und gemäßigt galt, heute die „extralegalen Hinrichtungsmethoden" des sowjetischen Geheimdienstes befürwortet, haben sich die übrigen damaligen Unterstützer und Berater vom Balkon gestürzt, vergiftet, sind verunfallt, in die Flucht getrieben oder wurden eingesperrt.

Die Möchtegernstalins im Froschkostüm

Nun gut, die kommunistische Partei, deren Anführer ich hörnte, löste sich wenige Jahre später selbst auf. Umgebracht haben sie wohl niemanden. Er und andere Anführer blieben im akademischen Zirkel journalistisch tätig und gingen in der Ökologiebewegung auf. Während im kommunistischen Paradies China jedes Jahr Tausende Bergleute in den Kohlegruben zu Tode geschunden wurden und werden, spitzte das intellektuelle linke Gesindel hier die Griffel und schrieb gegen die Atomkraftwerke an.

Als 1986 der Reaktor-Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl verunglückte, war dies mittelbare Folge kommunistischer Misswirtschaft und Lügerei. Laut dem Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung gab es insgesamt 40 Todesfälle. Ein Bruchteil der Opfer von Wasserkraftwerken, ein Promillesatz der Opfer von Öl- Gas- und Kohlekraftwerken. Doch meine stalinistischen Froschköpfe machten über Gefälligkeitsgutachten aus 40 Todesfällen 4.000 Opfer und verhetzten mit dieser Schreckensbilanz einen Großteil der Bevölkerung bis heute.

Es ging und geht nicht um die Überzeugung der Bevölkerung mit Argumenten und empirischen Beweisen. Man weiß, dass man lügt, und man weiß, dass der andere weiß, dass man lügt. Trotzdem wird man weiter lügen und jede neue Lüge mit einer anderen ergänzen.

Immer geht es um Indoktrination, also manipulative Umerziehung, sowie um die Durchsetzung seiner eigenen Interessen innerhalb der eigenen Klientel, um die eigenen Gewaltphantasien zu verwirklichen.

So liest sich die Liste der damaligen Parteigrößen und Bewunderer von Massenmord und Gulag heute nach über 40 Jahren wie das Who is Who des bundesdeutschen Spitzenjournalismus. Die Möchtegernstalins im Froschkostüm bereiteten in den folgenden Jahrzehnten den intellektuellen Nährboden für den heute heraufziehenden Ökoterrorismus und die Etablierung des physikalischen Blödsinns Made in Germany. War der Arbeiter damals immerhin noch eine akademische Projektion, trennte man sich von derartigem Ballast. Mit Vätern, welche täglich mit ihrem Auto 25 Kilometer zur Arbeit fahren müssen, weil sie ihre Familie ernähren wollen, möchte man nichts mehr zu tun haben. Das sind jetzt die Elenden, damit die Nazis, deren Existenzgrundlage systematisch zerstört wird. Mit wenigen Prozenten, bezogen auf die Wahlberechtigten, treibt man die Deindustrialisierung einer ehemals führenden Industrienation voran und die systematische Zersetzung der bürgerlichen Welt durch Neusprech, einem beliebigen Konstruktivismus, der Verkehrung von Tatsachen und der Verfolgung und Diskriminierung Andersdenkender. Denn Meinungsbildung im rationalen Diskurs ist nur etwas für Naive.

Karl Marx - ich hätte es wissen müssen - hatte ja bereits in seinen Schriften vorgesorgt. Proletarier, die zählten, waren nur die klassenbewussten Proletarier. Der Rest fiel in die Kategorie Lumpenproletariat, so eine Art kriminelles, einfältiges Pack. Und darüber, wer das richtige Klassenbewusstsein hatte, entschied selbstverständlich die Partei.

Auch über Mehrheiten war bereits im philosophischen Traktat entschieden worden. Es ging nicht um arithmetische Mehrheiten und deren Willen, sondern um die "Durchsetzung der objektiven Interessen der Mehrheit". Es erübrigt sich zu erwähnen, dass die Partei entscheidet, welches die objektiven Interessen der Mehrheit sind.

Keine Frage, analog den Säuberungen unter Stalin und Mao oder auch nur des Schrumpfprozesses in Putins Wahlkampfteam hätten nach einem revolutionären Umsturz nur wenige meiner damaligen Gesprächspartner überlebt. Der glücklichste Tag eines kommunistischen Funktionärs ist nicht der Tag seiner Beförderung, sondern der Tag, an dem er nur in ein Umerziehungslager geschickt wird, während seine Genossen von den anderen Genossen erschossen werden. Jetzt lebt es sich im Parlamentarismus vergleichsweise noch ungefährlich. Was sich in absehbarer Zeit ändern wird.

Die Deindustrialisierung Deutschlands und die Beseitigung kapitalistischer, marktwirtschaftlicher Strukturen   

40jährige Indoktrination und die systematische Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen haben auch Deutschland in den organisierten Stumpfsinn und die kollektive Heuchelei geführt.

Ich glaube nicht, dass ein Frosch tatsächlich im langsam sich erhitzenden Wasser verharren würde und deshalb den Hitzetod stürbe, wie man sich erzählt. Doch es ist empirisch eindeutig, dass sich die klassischen Linksparteien (SPD etc.) vom Ballast des „dummschwätzenden“ Arbeiters befreit haben, um sich der Welterretter-Ideologie und anderen kulturellen Verirrung anwanzen zu können.

Nur die besonders Intelligenten, die akademisch Gebildeten, können eben die unsichtbaren Gefahren ermessen, um sich dann, wie Münchhausen am eigenen Schopf, aus dem zuvor definierten Sumpf zu ziehen.

Sie erinnern sich? Schon im 19. Jahrhundert hatte kaum ein Akademiker die hegelsche Dialektik und ihre marxistische Verkehrung verstanden. Und es fragten sich Millionen im sowjetischen Machtbereich eingemauerter Arbeiter zeitlebens insgeheim, was an der legendären Misswirtschaft in den Betrieben und den ständigen Versorgungsmängeln nun wissenschaftlich sein soll. So getraut sich heute kaum noch jemand, die aufgestellten Prognosen über den angeblich bevorstehenden klimatischen Hitzetod zumindest in Zweifel zu ziehen. Zu groß ist die Angst, als Leugner an den virtuellen Pranger gestellt zu werden und seine Karriere zu gefährden.

Wer die publizistische, politische Interpretation von Prognosemodellen nachschwatzt, gilt als aufgeklärt und fortschrittlich. Und wehe dem Professor für Mathematik, der sich erdreistet, in der Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass die mathematischen Modelle von interessierten Physikern missbraucht würden, indem die getroffenen Annahmen kaum hinterfragt und die daraus resultierenden Unsicherheiten bagatellisiert werden.

Bezeichnend ist ferner, dass man die drastischen Fehleinschätzungen 1972 des Club of Rome, (es gäbe 1990 kein Erdöl mehr), mit der unzureichende Rechnerleistung der damaligen Computer entschuldigt. Ich erinnere mich aber nicht, dass 1972 jemand gesagt hätte: „Achtung, unsere Computer sind schwach, vielleicht sind unsere Prognosen vollkommen falsch.“ Und natürlich verschweigt man heute, dass mehr Rechenleistung nicht unbedingt bessere Prognosen liefert.

Wie man im Rahmen der Corona-Pandemie in Deutschland mit Polizeihundertschaften und in den Niederlanden mit der Militärpolizei auf Demonstranten Jagd machte und auf die jungen Leute einknüppelte, obwohl niemand ernsthaft behaupten konnte, dass die Ansteckungsgefahr im Freien signifikant wäre, sind die staatlich verordneten Maßnahmen zur Vermeidung des bevorstehenden Klimawandels durchweg ungeeignet oft sogar kontraproduktiv.

Das Pariser Klimaschutzabkommen wird die Klimaveränderungen jedenfalls nicht maßgeblich beeinflussen. Es ist ein international organsierter Betrug (James E. Hansen). Aber diese politische Schaumschlägerei wird jetzt national dazu benutzt, jede Maßnahme, welche die Regierung den Bürgern auferlegt, gegen jede Kritik zu immunisieren.

Tatsächlich wird nämlich jeder Einsparversuch fossiler Energieträger in Deutschland und Europa mit hundertprozentiger Sicherheit zu einem Mehrverbrauch im Rest der Welt führen, wenn das gesamte globale Angebot an fossilen Energieträgern nicht reduziert wird. Was aus der Erde gefördert wird, wird auch verbraucht. Alle Versuche auf nationaler oder sogar europäischer Ebene, mit Steuern, Subventionen oder Verboten den Konsum fossiler Energieträger hier und da einzuschränken, sind vollkommen sinnlos. (Vgl. "Atlas der Weltwirtschaft 2022/23; Zahlen, Fakten und Analysen zur globalisierten Ökonomie.")

Gleich wie stundenlanges indoktrinierendes Geschwätz über Pläne, Diktate, Weisungen und die Weisheiten der russischen Führer die Häuser auf den Dörfern in Russland nicht renoviert, die Industrie nicht modernisiert und die legendären unerträglichen Dienstbedingungen für die Rekruten in den russischen Streitkräften nicht verbessert hat, kümmert sich China beim Bau von derzeit 368 neuen Kohlekraftwerken, einen feuchten Kehricht um deutsche oder europäische angeblichen Dekarbonisierungsanstrengungen. Das gilt auch für die USA, welche aus der dummdreisten deutschen Klimastrategie ihren Nutzen zieht. Am deutschen Wesen, wird die Welt jedenfalls nicht genesen.

Herr Dr. Habeck, ehemaliger Schriftsteller und derzeitiger Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (2023), wird nicht wirklich meinen, dass sich 98 Prozent der Weltbevölkerung Deutschland in Sachen Klimaschutz als Vorbild nehmen werden. So einfältig ist er nicht. Und er wird wie seine Staatssekretäre und Berater wissen, dass letztlich jeder Güterpreis ein Energiepreis ist. Doch er wird dieses Wissen streng für sich behalten, weil die ihn zur Macht verholfenen totalitäre Clique „falsches Denken“ umgehend bestrafen würde. Eigentliches Ziel dieser Herrschaften ist die Deindustrialisierung Deutschlands und die Beseitigung kapitalistischer, marktwirtschaftlicher Strukturen.

Der Marxismus lehrt, dass des Menschen Wille durch seine wirtschaftlichen Verhältnisse und die ihn umgebende materielle Welt bestimmt ist. Putin argumentiert, wie die Kryptokommunisten hier, nicht mehr mit Bezug auf Marx. Doch sie haben verinnerlicht, dass die Führung des Staates dazu berufen ist, die materielle Welt zu verändern. Und dass sich dann Geist und Willen der Menschen erst "richtig" manifestieren. Marxisten bestreiten, dass sie den Menschen zum Werkzeug ihrer Ideologie machen. Sie zwingen und nötigen die Menschen lediglich zu einem bestimmten Handeln, damit sich ihr Denken entsprechend richtig formieren wird.

Es ist bezeichnend für die geistige Deformation dieser Gesellschaft, dass die bürgerliche Opposition quasi in der Versenkung verschwunden ist. Nach 16jähriger opportunistischer Merkel-Politik zwecks persönlichem Machterhalt, scheint die CDU paralysiert zu sein. Jede Zeit hat ihre eigenen von Papens - Aktuell heißt er Merz ...“, schrieb ich in einem anderen Artikel. Wenn ich noch Herrn Habeck unterstelle, dass er sehr wohl weiß, welche verheerenden Folgen ein Energiepreis von durchschnittlich 48 Cent pro kWh hat (China liegt bei etwa 6 Cent, die USA bei 11,6 Cent), bezweifle ich, dass Millionäre wie Merz überhaupt in der Lage sind, diese einfachen Zusammenhänge zu erkennen.

Da nahezu alle Staaten, unabhängig ihren Herrschaftsstrukturen, das Ziel verfolgen, das Risikomanagement für jeden Einzelnen zu übernehmen und womöglich auf null zu senken, weil, wie die Maßnahmen anlässlich der Corona-Pandemie bestätigten, erst so die totale Kontrolle über die Menschen "zivilisiert" möglich ist, beschränkt sich das bürgerliche Lager auf Forderungen für die soziale Abfederung der totalitären Maßnahmen rot-grüner Politik, welche man aber grundsätzlich befürwortet.

Wer möchte sich schon vorwerfen lassen, die Welt in den sicher prognostizierten Hitzetod zu treiben. Überall lauert der Leugner, der Nazi, der politische Gestrige.

So ist es den politischen Gaunern im konservativen Lager durchaus zuzutrauen, dass sie bei einer Regierungsübernahme die derzeitige De-Industrialisierungspolitik fortsetzen. Durch Law and Order Geschwätz möchte man die Hitler-Fans aus der AfD fischen und mit Klimageschwätz die Lastenfahrradfahrer aus der Grünen-Partei. Beides wird nicht gelingen. Man verkenne nämlich auch hier den erwähnten dialektischen Prozess nicht.

Ist staatliche Herrschaft, also das Monopol physischer Gewaltsamkeit, erst einmal erzwungen und wohl oder übel akzeptiert, werden große Teile der im beherrschten Territorium (Staatsgebiet) lebenden Bevölkerung den Herrschaftsapparat für Beeinträchtigungen und Störungen ihres Lebens verantwortlich machen.

Solange der Wettbewerb noch einigermaßen funktioniert, werden die in der Opposition befindlichen politischen Cliquen (Parteien) ausbleibende Eingriffe in die Integrität der Personen der Regierung anzulasten versuchen. „Was tut ihr gegen die Klimaerwärmung?“ Dies ist das Hase-und-Igel-Spiel politischer Gauner. Auch das übelste Ansinnen und die gravierendste Verirrung wird vom politischen Konkurrenten im Zweifel überboten.

Die Ambivalenz dieser Form von Volksverhetzung wird erst deutlich, versucht man sie gewaltmonopolistisch zu unterbinden. Ausgehend von der Prämisse, dass gesellschaftliches Zusammenleben nur mittels staatlicher Gewalt möglich ist, bleibt der Widerspruch immanent. Auch ein "liberaler Staat" würde zur "Einparteiendiktatur" (eine Diktatur wesensgleicher politischer Cliquen), weil im Rahmen der freien Meinungsäußerung die Forderung, der Staat möchte in die Integrität von Personen gewaltsam eingreifen, letztendlich gewaltsam unterbunden werden müsste.

Es ist in diesem Zusammenhang bezeichnend, dass aufgedruckte Schreckensbildchen, die vor den Gefahren des Zigarettenrauchens warnen, nicht als Zeichen der Verblödung großer Teile des Volkes gesehen werden. Auch Putin ist diesbezüglich ein großer Verfechter der Volksgesundheit. Überall warnen die Regierungen per Diktat vor gesundheitlichen Gefahren, nicht jedoch vor ihren eigenen mörderischen Befehlen. Man findet das eine selbstverständlich, während man die Warnung von jeder Spielart staatlicher Herrschaft als abstrus abtut.

Nur den Naiven unter den Politisch-Philosophischen geht es also um Menschen, Arbeiter, Volk, Natur, Umwelt oder sonst einen Wert, für den es sich einzusetzen lohnen würde. Es geht immer um Bandenbildung. Es gilt, dem jeweils amtierenden Banditentum das Monopol physischer Gewaltsamkeit zu entreißen, um selbst an den Hebeln der Macht die eigenen Gewaltphantasien verwirklichen zu können, was man landläufig regieren nennt. In Herrschaftssystemen der offenen Macht, wie dem Demokratismus, schafft man dies durch Parteien und Wahlen, um sich dann parteiintern seiner Widersacher zu entledigen. Putin hat sich des ganzen hinderlichen Apparates entledigt.

Putin hat, wie seine historischen Vorbilder und seine chinesischen Freunde, alle Auseinandersetzungen bisher für sich entscheiden können und gleichzeitig dafür gesorgt, dass potenzielle Rivalen rechtzeitig vergiftet wurden oder aus dem Fenster stürzten.

Es war in der westlichen Welt meist ungefährlich, mal eine Auseinandersetzung zu verlieren. Das ändert sich gerade. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach haben nur noch 45 Prozent der Deutschen das Gefühl, sie könnten ihre Meinung frei äußern. Ich glaube, in Russland sind die Zahlen besser.

Ein Beitrag auf Facebook mit dem Begriff Klima wird mit einem Belehrungshinweis der Maschine versehen. Eine Satire von mir, in der das Wort "Neger" vorkam, führte zur Löschung und Sperre. Und ein Wissenschaftler, der sich in Zeiten des grassierenden Infektionsschutzgesetzes erdreistete, etwas gegen die staatlichen Zwangsmaßnahmen zu schreiben, musste um seine Karriere fürchten. Mit dem Vorwurf "Corona zu verharmlosen", werden von YouTube auch noch 2023 Filme gesperrt.

Vollkommen ohne Revolution ist es, wie erwähnt, einem Großteil der damaligen Kommunisten gelungen, die Institution des Herrschaftsapparates zu infiltrieren, zu beeinflussen oder ihre Repräsentanten zu einem bestimmten Verhalten zu nötigen. Es fehlte dem Volk eben der Warnhinweis.

Die derzeit in Deutschland Regierenden mit ihren Koalitionären beweisen dann, wie erwähnt, auch völlig ohne Theorie, dass man mit wenigen Prozenten der Wahlberechtigten einem ganzen Land seine Gewaltphantasien aufdrücken kann und ein Großteil der Medien bereit ist, die angeblichen Heilsbotschaften kritiklos zu verkünden. Putin will im Grunde nichts anderes, und der chinesische Diktator hat mitleidig über den Zwerg gelächelt.

Die berechtigten Anliegen des Naturschutzes wurden in den 1980er Jahren von den Kommunisten okkupiert. Kaum an den Hebeln des Herrschaftsapparats, beteiligten sich die Grünen 1999 am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen das damalige Jugoslawien. Danach verteidigten sie "unsere Freiheit" am Hindukusch. Es verwundert also nicht, dass sie jetzt den Ukraine-Krieg unterstützen, obwohl sich Eltern noch vor wenigen Jahren vor Schultribunalen zu verantworten hatten, wurde publik, dass der Kleine mit Kriegsspielzeug spielte.

Fassen wir also zusammen, um die Wesensgleichheit der damaligen und heutigen politischen Akteure zu verdeutlichen:

1. Kommunismus im Sinne dieser Analyse ist die Wahnvorstellung mit diktatorischen Maßnahmen sowie der Diskriminierung, Vertreibung oder Vernichtung der "Feinde" die Welt aus dem zuvor selbst definierten "Elend" zu erlösen, die Menschen zu "befreien" und sie vor orakelten oder tatsächlichen Gefahren zu "schützen".

2. Die Sinnlosigkeit politischer Meinungsbildung über den rationalen Diskurs (dem Wettbewerb der Argumente) wurde den Kommunisten bereits im 19. Jahrhundert bewusst. Isoliert und ohne Benennung als politische Forderung, würde jeder Psychiater solche Thesen als behandlungsbedürftige Wahnerkrankung diagnostizieren. (Man stelle sich nur vor, man erzählte heute einem Psychiater, dass man die Phantasie hätte, den Nachbarn zu zwingen, einem die Stromrechnung zu bezahlen oder ihm zu verbieten seine Wohnung zu heizen.) 

3. Es galt deshalb, sich der "abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft" - also des Staatsapparates - zu bemächtigen, in dem man andere politische Kräfte gewaltsam ausschaltete.

4. Wie bereits Adolf Hitler und seine Schergen nach dem gescheiterten Putsch 1923 erkannt hatten, bietet die Herrschaftsform des Demokratismus institutionellen Zugang zur Macht, so dass jeder offensichtlich gewaltsame Umsturz vermieden werden kann. Stellt man "legitim" die Regierung (Gubernative), befehligt man damit Verwaltung, Polizei und Militär und kann diese Organe als Mittel einsetzen, um politische Widersacher zu bekämpfen, letztendlich zu eliminieren.

5. Die Rechtfertigung dieses Vorgehens erfolgte und erfolgt bis zum heutigen Tag über die Behauptung, man kenne die "objektiven Interessen der Mehrheit". Diese objektiven Interessen der Mehrheit wären wissenschaftliche Tatsache und jede Diskussion würde sich erübrigen.

6. Damit erfolgt eine naive Reduktion komplexer gesellschaftlicher Interdependenzen. Als wären die Gesellschaftsmitglieder unmündige Schulkinder, die von einem betrunkenen Busfahrer geschützt werden müssen. Eine Diskussion mit dem "Betrunkenen" (damals: "Revisionist" heute: "Leugner") erübrigt sich.

7. Mit der Regierungsgewalt erhält man originären Einfluss auf die Legislative, die Judikative, die Medien, über die Sprache, sowie auf Wissenschaft und Forschung. Während der politisch Naive mit besseren Argumenten für seine Sache noch nach Mehrheiten sucht, haben die "Kommunisten" (unabhängig ihrer Kostümierung, ob rot, braun oder grün) ihre Dominanz in den journalistischen und intellektuellen Zirkeln bereits ausgebaut. Dass nahezu alle meiner damaligen stalinistischen Freunde leitende publizistische oder politische Positionen erreichten wird kein Zufall sein.  

8. Da das Erreichen von Zielen meist nur kollektiv möglich ist, jedes Kollektiv (z.B. Partei) jedoch eine Führung braucht, wird der soziopathische Führer alsbald den bewährten gesellschaftlichen Säuberungsprozess auch im Innenverhältnis vornehmen. Am Beispiel Putins kann man exemplarisch erkennen, wie der Demokratismus entartet. Und so geht es sehr schnell nicht mehr um die ursprünglich propagierten Ziele, sondern ausschließlich darum, die Gewalt- und Beherrschungsphantasien einzelner Führer und ihrer Cliquen mit Hilfe des Staatsapparats zu verwirklichen.

Soweit so gefährlich. In meinem Buch: "Geht mir aus der Sonne! Wege aus der Bevormundung" (2021) schreibe ich, frei nach Max Stirner: "Solange sich nicht eine kritische Masse der Bevölkerung über die Eingriffe in ihre persönliche Integrität empört, wird es Institutionen geben, aus denen die Person nicht austreten kann. Die Revolution zielte auf neue Einrichtungen, die Empörung führt dahin, uns nicht mehr einrichten zu lassen, sondern uns selbst einzurichten."

Werden Sie nicht rechts, links oder krank, sondern unregierbar!

 

* * *

 

Geht mir aus der Sonne

"Geht mir aus der Sonne"

- Wege aus der Bevormundung - 

von Kurt Kowalsky (Herausgeber, Autor), Hans-Hermann Hoppe (Autor), David Dürr (Autor), Andreas Tögel (Autor), Antony P. Mueller (Autor), Stefan Blankertz (Autor)

Verlag: Holzinger, H W; 1. Edition

Broschiert ‏ : ‎ 240 Seiten

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3926396808

Abmessungen ‏: ‎ 14.7 x 1.8 x 20.7 cm

20,- Euro

 



Erstellt am 15.07.2023, zuletzt aktualisiert am 27.07.2023. Alle Rechte vorbehalten.
   
   
Home Impressum Datenschutzerklärung    


Auch ohne besondere Kennzeichnung unterliegen im Wortschatz wiedergegebene Marken wie Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. den gesetzlichen Bestimmungen. Die synonyme Verwendung eines Trademarks beschreibt nicht notwendigerweise produktspezifische Eigenschaften sondern kennzeichnet stattdessen die Verwendung des Begriffs im allgemeinsprachlichen Kontext.